War das ein Fest!
Nachdem die Schulgemeinschaft in einer vielfältigen Festwoche mit Eurythmie- und Choraufführungen, physikalischem Kolloquium der 10. Klassen, philosophischem Gespräch der 11. Und 12. Klassen, Lehrerfortbildung, Vortrag und vielen einzelnen Projekten aller Klassenstufen das Jubiläum schon kräftig gefeiert hatte, trafen sich Mitarbeiter und viele Eltern, ehemalige Mitarbeiter und auch ehemalige Eltern am Freitag, 9. Oktober, zur Feierstunde. Etwa 150 Personen lauschten im Ernst Bindel – Saal der Klaviermusik mit Franziska Steinecke, die 1990 zu unseren ersten Schülerinnen gehört hatte. Dr. Christian Beckert berichtete als langjähriges Vorstandsmitglied von den Beweggründen und Bedingungen der Gründung vor 25 Jahren. Der Direktor des Landesschulamtes Torsten Klieme würdigte die pädagogischen Anregungen, die von den Waldorfschulen auch für das staatliche Schulwesen ausgehen. Der Beigeordnete des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Magdeburg für Kultur, Schule und Sport, Prof. Matthias Puhle, hob die Unterstützung der Landeshauptstadt in den letzten 25 Jahren hervor und freute sich über die guten Beziehungen der Magdeburger Waldorfschule nach Krakau, da er gerade mit Krakau eine Zusammenarbeit der Städte im kulturellen Bereich anknüpfen will.
Es gratulierten weiterhin Jürgen Banse (Geschäftsführer des VDP Sachsen – Anhalt) und Hans Hutzel (Vorstand im Bund der Freien Waldorfschulen). Nach einer sehr gelungenen und beeindruckenden Eurythmiedarbietung unserer jüngsten Lehrerin Sara Eckhardt und ihrer Kollegin Selma Fricke folgten bewegende Grußworte aus dem Magdeburger Gründungskollegium (Birgitt Prange), aus Thale (Lichthild Koehler), aus Krakau (Anna Byczkowska), für die Elternschaft (Angelika Lubitz) und für den Schülerrat (Oskar Stipani). Nach einer Ehrung der sieben vom ersten Schuljahr an aktiv tätigen Mitglieder unserer Schulgemeinschaft spielten die Magdeburger SKA-natiker nach gut zwei Stunden einen beschwingt – fröhlichen Ausklang. Zwei Stunden, die den Teilnehmern schnell vergangen waren.
Anschließend stärkte sich die Festgesellschaft am Buffet, ausgerichtet von "Madame Lulu". Später konnte man dem Magdeburger Swing – Kollektiv zunächst zusehen und sich dann unter die Tänzer mischen – bis 24 Uhr war die Tanzfläche gut gefüllt. Auch ein polnischer Kreistanz wurde mit großer Begeisterung gelernt.
Auf unserem diesjährigen Schulfest drehte sich alles um das Thema Erntedank. Die Kinder konnten frischen Apfel-und Birnensaft pressen, Brote backen, im Schulgarten geerntetes und auch von daheim mitgebrachtes Obst und Gemüse zubereiten und natürlich alles verkosten. Es wurde geschnitzt, für Sport und Spiel war auch gesorgt. Außerdem geht die rege Bautätigkeit auf unserem Schulgelände weiter: Wir haben den Grundstein für das Eurythmiehaus gelegt!
Viele fleißige Helfer trugen zum Gelingen eines fröhlichen Tages bei, wie in unserer Fotogalerie zu sehen ist.
Die Klasse 5/1 hat zum Schuljubiläum ein ganz besonderes Projekt geplant, das ein Dankeschön der Schüler an unsere Stadt sein soll: In Sudenburg, an der Rückseite der Ambrosiuskirche, steht ein kleiner Baum, der in den nächsten Monaten mehrmals mit Geschenken - selbst gestrickte Schals, Mützen, Handschuhe, Socken - für Magdeburger behängt wird. Damit wollen die Kinder anderen ein Stück Freude zaubern.
Am Donnerstag wurden nun zum ersten Mal Geschenke zum Baum gebracht.
Fotos in der Galerie.
Zum 25. Schuljubiläum wirkten Eltern, Lehrer, Schüler und Freunde der Schule an einem besonderen musikalischen Projekt mit, der "Deutschen Messe" von Franz Schubert unter temperamentvoller Leitung unseres Musiklehrers und Chorleiters Axel Rose.
Dieses Stück besticht durch zwei Dinge, die in metaphorischer Weise den pädagogischen Grundgedanken der Waldorfschule wieder aufgreifen.
Sie will einerseits von allen verstanden werden. Sie ist daher in deutscher statt in lateinischer Sprache mit einem Text versehen worden und beschreibt seelische Alltagszustände anstelle von geistig-elitärer Gottesfürchtigkeit.
Zum Anderen möchte sie umgesetzt werden, Teil des Lebens sein, und ist deshalb musikalisch von solcher Schlichtheit und Zurückhaltung, dass sie sich an jeden Menschen wendet, damals vor allem an die gesamte Kirchengemeinde und heute an jeden Singbegeisterten.
So war es das Ziel des Projekts, Innenraum bildend zu sein und jeden mit in dieses musikalische Tätigsein hinein nehmen zu können, der am Singen Freude empfindet. Reliefartig begegnen sich bei der Aufführung der Messe im Ernst-Bindel-Saal nun das Vokalensemble der Eltern, Lehrer / Hortmitarbeiter und Freunde der Schule sowie Mittelstufen- und Oberstufenchor. Sie alle begegnen den Profis des Streichquartetts "Streichbar" aus Magdeburg, und gemeinsam begegnen alle Musiker ihrem Publikum am Tag des Auftritts.
Und dieser Auftritt war ein bejubelter Erfolg.
Schüler der Freien Waldorfschule feiern das 25-jährige Bestehen mit einer echten Magdeburger Geburtstagstorte.
Am Mittwoch, dem 7.10., fuhren die 22 Schüler und Schülerinnen der Klasse 3b in die Stadt, um sich mit vielfältigen kleinen Präsenten bei der Magdeburger Bevölkerung für die langjährige Unterstützung zu bedanken. Die Kinder hatten zu Hause mit Eltern oder Großeltern leckere Kekse gebacken und verschenkten diese zum Erstaunen der Passanten mit großer Freude. Der Höhepunkt war aber eine Torte in Form des Magdeburger Doms, den eine Mutter mit freundlicher Unterstützung einer Mitarbeiterin von Mademoiselle Cupcake gezaubert hatte. Nur der Himmel wollte heute nicht mit den Kindern um die Wetter strahlen, denn es regnete ausdauernd. Wie schön, dass uns Herr Frommhagen unter die Markise in seinem Café Flair schlüpfen ließ und unsere Geburtstagstorte unbeschadet verteilt werden konnte. Auch die sechste Klasse hatte etwas zu verschenken, hier gab es Samentütchen, mit denen man eine Bienenwiese anlegen kann. Insgesamt ein schöner Tag für die Magdeburger, aber ebenso für glückliche Kinder von der Freien Waldorfschule.
Elke Bernhardi-Traupe